Doomscroll

Wollen wir das vorliegende Phänomen ruhig beim Namen nennen: Erkranktes kollektives Unterbewusstsein. <br/> Verfassungsgegner, Friedensaktivisten, Mundtote, Infizierte. Ein Seelenpanorama. <br/> Eine poppig soziologische Irrfahrt durch unsere coronöse Massenpsychose, in deren Fahrtwind Fiktion und Wirklichkeit, Wahrheit und Lüge, Verschwörung und aufkeimender Wahnsinn zusammendriften, ungelenk sowie symbiotisch kollidieren, um darauf eine aberwitzige und gefährliche Einheit zu bilden. Auskommend ohne stilistisch gebundenen Handlungsstrang, treibt der Autor den Leser gnadenlos voran, indem er ihn ohne jede Anleitung in ein Labyrinth verworrener Gefühle stößt, aus dem zu befreien der Gewillte sich bestenfalls aufgefordert sieht. All das unheilvoll verkündete und tragisch komische Spektakel arrangiert in scheinbar absichtsloser Absicht. Ein schonungsloser Quälgeist am Seziertisch, dieser aus dem Nichts erwachte Doomscroller.