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In seiner Erzählung «Der Tod in Venedig» beschreibt Thomas Mann zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Ende der durchgeistigten Kulturtradition in Europa. Sein Szenario – ein ausgebrannter Mann zieht sich auf eine Urlaubsinsel zurück und verstrickt sich in eine unmögliche Liebe – wurde seitdem fast überall auf der Welt von Dichterkollegen und -kolleginnen aufgegriffen und weiterentwickelt, von Sylvia Townsend-Warner über Hermann Broch, Charles Jackson und Yukio Mishima bis zu Gilbert Adair und Hans Christoph Buch, um nur einige zu nennen; Luchino Visconti und Benjamin Britten interpretierten den Stoff zudem mit den Mitteln des Films und der Oper. <br/> Nah am literarischen Material rekonstruiert Joachim Bartholomae das Netz der Bezüge, Anspielungen und Widersprüche, die voller Leidenschaft eine weit zurückliegende Kultur beschwören und den Anfang von etwas Neuem ausprobieren.
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